Ohne nachhaltige Werte geht es nicht
Neuausrichtung von Shopping-Centern
In einer Ära, in der der Online-Handel die Einkaufslandschaft weiterhin verändert, muss die Bedeutung von Einkaufszentren neu überdacht werden. Die Möglichkeit, Waren bequem und kostengünstig vom Sofa aus zu bestellen, hat die traditionelle Rolle der Shopping-Center verändert. Sie sind nicht länger nur einfache „Einkaufsmaschinen“, sondern müssen sich als nachhaltige und vielseitige Zentren der Gemeinschaft beweisen. Denn das klassische „Einkaufengehen“ ist zur Freizeitaktivität geworden, bei der heute Spaß und Erlebnis im Vordergrund stehen. Einkaufszentren müssen – über das Handelsangebot hinaus – weitere Funktionen, Angebote und Annehmlichkeiten bieten, damit wieder mehr Besucher-/ und Besucherinnen kommen. Das bedeutet auch, dass unter einem Dach verschiedene Nutzungen harmonisch zusammengeführt werden müssen, um eine größere Frequenz zu generieren und die Wettbewerbsfähigkeit eines Einkaufszentrums zu steigern. Zusätzlich zu den Einzelhandelsangeboten spielen Gastronomie, Freizeit- und Unterhaltungsangebote, Büros, Gesundheitsdienstleistungen, städtische Einrichtungen und sogar Wohnungen oder Hotels eine zunehmend bedeutende Rolle. Dieses vielseitige Angebot zieht nicht nur mehr Menschen an, sondern trägt auch zur Diversifizierung und Risikostreuung der Mieteinnahmen bei.
„Einkaufengehen“ wird zur Freizeitaktivität
Der Weg zu einem erfolgreichen Einkaufszentrum erfordert jedoch mehr als nur eine umfangreichere Nutzungsstruktur. Ein zeitgemäßes Design, das die Bedürfnisse der Besucher und Besucherinnen bedient, ist maßgeblich. So muss die Mall, also der „öffentliche Raum“, im Einkaufszentrum attraktiv gestaltet sein und zum Verweilen einladen, um Shopping-Center als soziale Treffpunkte zu etablieren. Weiterhin ist heute ein nachhaltiger und umfassender Ansatz gefragt, um ökologische, soziale und Aspekte der Unternehmensführung zu berücksichtigen. Die Repositionierung von Einkaufszentren unter Berücksichtigung der ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) bietet so auch eine Chance, nachhaltige Werte zu schaffen. Diese Werte reichen von umweltfreundlichen Architekturkonzepten, die auch das Wohlbefinden der Besucher fördern, bis zu sozialen Initiativen und Aktionen.
Positive Veränderungen auf allen Ebenen
Im Vorfeld geplanter Umstrukturierungen müssen jedoch zahlreiche Aspekte berücksichtigt werden. Das reicht von den technischen und baulichen Herausforderungen bis hin zu den gesetzlichen Regelungen und behördlichen Genehmigungen. Bei der Ansiedlung von Freizeit- und Unterhaltungskonzepten müssen darüber hinaus die Sicherheit, der Brandschutz und andere Faktoren berücksichtigt werden. Dabei gewinnt auch die bereits genannte Einhaltung der ESG-Kriterien in der Immobilienbranche an Relevanz. Für die Investoren sind bei Immobilienprojekten – neben dem ökonomischen Erfolg – auch die Themen soziale Verantwortung und Umweltbewusstsein gleichermaßen relevant. Der Weg zur Neupositionierung eines Einkaufszentrums nach den ESG-Kriterien ist zwar komplex, er eröffnet jedoch gleichzeitig die Möglichkeit, positive Veränderungen auf allen Ebenen zu erreichen. Dies erfordert ein tiefes Verständnis für die spezifischen Herausforderungen und die Chancen eines jeden Projekts sowie die Entschlossenheit, diese Werte auch in die Tat umzusetzen. So betrachtet die HBB nicht nur die kommerziellen Aspekte, sondern achtet auch auf die sozialen und ökologischen Belange. Unser Ansatz beruht auf einer ganzheitlichen Analyse, um die einzigartigen Bedürfnisse eines Standorts zu verstehen und um eine maßgeschneiderte „Unique Place Strategie“ zu entwickeln. Das beinhaltet die sorgfältige Auswahl der Mieter und die Schaffung einer nachhaltigen und ansprechenden Umgebung. Das Erfolgsrezept: Kein standardisierter Ansatz, sondern individuelle Lösungen für jede Immobilie und jeden Standort.
Unser Anspruch ist es, unsere umfassende Expertise im Bereich „Revitalisierung von Einkaufszentren“ in eine Symbiose mit den ESG-Kriterien zu bringen. Dabei setzen wir einen hohen Anspruch an Qualität und verfolgen innovative Ansätze, damit Einkaufszentren zu modernen, nachhaltigen und sozial integrierten Lebensräumen werden. Unser Ziel ist es, Projekte umzusetzen, die zukunftsweisend und nachhaltig sind. In Kürze wird die HBB mit der nächsten Repositionierung eines Einkaufszentrums unter Berücksichtigung der ESG-Kriterien beginnen. Unser Engagement erstreckt sich dabei über sämtliche Phasen eines Immobilienprojekts – von der Planung über die Umsetzung bis hin zum Betrieb und Management. Bei der Zertifizierung unserer Immobilien setzen wir auf renommierte Standards wie die der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und der britischen Building Research Establishment Environmental Assessment Method (BREEAM). Derzeit unterziehen wir das Forum Hanau und eine Büroimmobilie in Dreieich einer Neuzertifizierung.
Ein Beispiel für die Umsetzung von ESG-Maßnahmen ist die Smart-Metering-Methode, die im Forum Hanau Anwendung findet. Hier haben wir eine innovative Herangehensweise gewählt, um die Energieeffizienz zu steigern und eine Minimierung der Verbräuche zu erzielen. Dies wird durch die Anwendung der Smart-Metering-Methode erreicht. Durch die Implementierung von Smart-Metering-Technologien kann das Forum Hanau in Echtzeit den Energieverbrauch im gesamten Gebäudekomplex überwachen. Diese fortlaufende Datenerfassung und -analyse ist äußerst wertvoll, da sie hilft, den Energieverbrauch präzise zu verfolgen und zu verstehen. Auf Basis dieser Informationen und mithilfe der KI-Unterstützung, kann das Centermanagement gezielte Schritte einleiten, um den Energieverbrauch weiter zu senken und die Energieeffizienz zu steigern. Die permanente Überwachung der Verbrauchsdaten ermöglicht es der HBB, Trends und Muster zu erkennen, die auf Möglichkeiten zur Verbrauchsreduzierung hinweisen. So kann das Forum Hanau nicht nur Kosten senken, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Um einen klaren Überblick über den ökologischen Status unserer Immobilien zu erhalten, sind wir bereits frühzeitig Mitglied von Initiativen wie ECORE geworden. Zusätzlich sind wir Mitglied bei QUANTREFY, einer Plattform, die nicht nur verschiedene Bewertungsmodelle wie GRESB miteinander in Beziehung setzt, sondern auch Handlungsempfehlungen zur Verbesserung des Umwelt-Scores anbietet. Mithilfe dieser Initiativen können wir Jahr für Jahr unsere Immobilien nachhaltig optimieren.
Auch in der Zentrale und den Centerbüros treiben wir die Digitalisierung konsequent voran. Diese betrifft nicht nur unsere Arbeitsplattformen, sondern beinhaltet auch ein modernes Datenmanagementsystem, eine interne Projektverwaltung sowie ein digitales Buchhaltungs- und Rechnungswesensystem. Diese Schritte ermöglichen uns ein nahezu papierloses Arbeiten und sie tragen damit auch zur Reduzierung des Ressourcenverbrauchs bei.